Die Geschichte der Strecke Neumünster-Ascheberg
Am 31. Mai 1866 eröffnete die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft (AKE) die Ostholsteinische Eisenbahn von Neumünster über Ascheberg nach Neustadt (Holstein) mit dem Abzweig von Ascheberg nach Kiel. In Anlehnung an die Historie trägt unser Verein den Namen »Ostholsteinbahn«.
Der ursprünglich nur als Zubringerstrecke geplante Abschnitt Ascheberg - Kiel entwickelte sich schnell und wurde aufkommensstärker als die Strecke Neumünster-Ascheberg. Am 10. April 1873 wurde die private Eutin-Lübecker Eisenbahn (ELE) eröffnet. Heute bilden die einzelnen Streckenteile Kiel-Ascheberg, Ascheberg-Eutin und Eutin-Lübeck die Hauptstrecke Kiel-Lübeck.
Nachdem der durchgehende Ferngüterverkehr eingestellt wurde, gab es außer wenigen Einzelwagen-Zustellungen und der Kraftwerksbelieferung in Neumünster keinen Güterverkehr mehr. Der Personenverkehr beschränkte sich auf den Nahverkehr von Neumünster nach Ascheberg, wo umgestiegen werden musste. In den letzten Jahren gab es nur noch Werktags und Samstagvormittag Personenverkehr, danach war Betriebsruhe.
Der Personenverkehr auf der 25,5 km langen Strecke wurde dann am 28.09.1985 eingestellt*. Güterverkehr gab es danach nur noch selten. Im November 1995 wurde auch der Güterverkehr eingestellt, der Verkehr ruhte somit komplett. Anfang 1996 wurde die Eisenbahnbrücke über die Landstraße Ascheberg - Depenau/B 404 abgebrochen, da diese angeblich ein Hindernis für den LKW auf der Straße darstellte. Danach war kein durchgehender Zugverkehr mehr möglich - die Strecke endete vor der Landstraße, die Gleise im Bahnhof Ascheberg wurden im Rahmern der Bahnhofsmodernisierung abgebaut.
Der - vorerst - letzte Personenzug auf dieser Strecke fuhr im August 1996. Die Initiatoren, einige davon Mitglieder des heutigen Fördervereins, ermöglichten die Sonderfahrt des damals ganz neuen Prototyps »Talent« bis kurz vor Ascheberg.
Der (aller)letzte Güterzug war ein Kesselwagen-Transport 1997 zu Übungszwecken auf Anforderung der Feuerwehr in Wankendorf. In den Folgejahren wurde die Strecke in den Trassensicherungsvertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein und der DBAG aufgenommen, um sie vor der Entwidmung zu schützen und sie später wieder Reaktivieren zu können. Im Januar 2007 hat der Verein Draisinenfreunde Mittelholstein DFM anfangs zwischen Bokhorst und Wankendorf einen touristischen Draisinenbetrieb aufgebaut. Mittlerweile wird auch bis nach Tasdorf gefahren.
Nach Auslaufen des Trassensicherungsvertrages des Landes Schleswig-Holstein (2007), sind die Grundstücke der Trasse mittlerweile an die anliegenden Gutshöfe verkauft. Im Juni 2009 wurde von der Deutschen Bahn die Entwidmung der Strecke beantragt und der Pachtvertrag mit den Draisinenfreunden gekündigt.
Auf Einwände der Städte Neumünster und Plön, der Rhein-Sieg-Eisenbahn und verschiedenen Verbänden lehnte das zuständige Eisenbahnbundesamt in Hamburg im Oktober 2010 die Entwidmung jedoch ab.
* Ein Artikel der »Zeit« aus dem Jahr 1985 dazu.